Nördlich von Mockritz, an der Autobahnbrücke, stand eine Bockwindmühle. Sie war eine der häufig in dieser Region vorkommenden Bockwindmühle mit einem ziemlich einfachen Aufbau und wurde 1835 erbaut.
Schnitt durch die Bockwindmühle
Nach B. Nawraths Beschreibung, ruhte die gesamte Mühle drehbar auf einem bockähnlichen Gestell und wurde durch den weithineinragenden Hausbaum seitlich gestützt. Der Antrieb der Mahleinrichtung erfolgte über die Flügelwelle, das Kammrad und das Kronenrad. Die Arbeit des Windmüllers war schwer. Einen Getreidesack musste er von der Annahme bis zur Auslieferung vier Mal von Hand bewegen. Auch war es notwendig, die Mühle immer wieder in den Wind zu drehen. Dabei stemmte er sich mit dem Rücken gegen den 8-10 m langen Balken, den Stert, um die nötige Richtungsänderung zu erreichen.
Skizze
Die Mühle hatte immerhin ein Gesamtgewicht von 25 Tonnen. Oft musste die gesamte Familie mit helfen, um den Koloss zu bewegen. Nahte ein Sturm, mussten die nötigen Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden. Je nach Bauart der Flügel, mussten die „Türen“ oder „Segel“ entfernt werden. Bei der Bauart mit Jalousien, brauchten diese nur geöffnet zu werden. Der Windmüller musste also immer gut die Entwicklung des Wetters beobachten.
Skizze
In der Mockritzer Mühle wurde 1949 das letzte Mal Getreide gemahlen. Da sich in den letzten Jahren bis 1988 keiner um den Erhalt der Mühle kümmerte, verfiel sie immer mehr und musste im Januar 1993 abgerissen werden. Lediglich einige Teile, wie das Kronenrad und die Mahleinrichtung konnte man als Ersatzteile ausbauen. Mit dem Abriss der Mühle, ist ein weiteres historisches Denkmal aus unserem Ort verschwunden.
Die Besitzer der Windmühle waren:
Vor 1843 Mende, Johann Gottlieb
1843-1871 Hermann, Johann Friedrich
1871-1911 Hermann, Karl Friedrich
1911-1946 Hermann, Paul Max
1946- Hermann, Martha verw.
Bis 1988 Trauptmann, Lotte verw.
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