Die ältesten Spuren eines geordneten Löschdienstes reichen bis in das zweite Jahrhundert v. Chr. Zurück und finden sich in einem ägyptischen Papyrus. Rom besaß unter Augustus neben einigen Privatfeuerwehren eine kaiserliche Berufsfeuerwehr von 7000 Mann mit eigenen Geräten und Feuerwachen.
Die Völkerwanderungen warfen auch diesen Zweig der Kultur nieder und erst im 13. Jahrhundert findet man in Deutschland schwache Anfänge der Feuerlöschverordnung. Von hier aus datiert man vier Perioden in der Geschichte des deutschen Löschwesens. Die erste reicht bis zur ersten Erfindung und Einführung der Feuerspritze am Anfang des 15. Jahrhunderts. Die zweite von dort bis zur großen Erfindung van der Haydens (1655 in Amsterdam): Druckschlauch, Saugschlauch, Windkessel. Die dritte Periode endet 1841 mit der Gründung der ersten Feuerwehr in Meißen. Die ersten organisierten und daher als Feuerwehr zu bezeichneten Löschkörper entstanden 1846, wo die in Durlach eingerichtete Pflichtfeuerwehr durch Karl Metz richtig organisiert wurde und bei dem großen Theaterbrand in Karlsruhe Aufsehen erregte und Nachahmung fand.
Heute ist in fast jedem Dorf und in jeder Stadt eine freiwillige Feuerwehr tätig. In Großstädten findet man fast ausnahmslos Berufsfeuerwehren. Will man nun die Brände und die Geschichte in unseren Ort Mockritz über die erste Feuerwehr zurückverfolgen, lässt sich hier nur eine Aussage durch die Kirche erfahren. Waren es doch die Geistlichen in den Kirchen und Klöstern, die in ihren Aufzeichnungen der Nachwelt wichtige Dokumente hinterließen.
In der Festschrift für das Heimatfest und 50 jährige Schuljubiläum in Mockritz vom 10. bis 12. September 1927, finden wir folgenden Bericht.
Als im Jahre X ti 1790, den 25. August der hiesige Turmknopf von der Kirche abgenommen wurde, lagen in dem selben folgende Nachrichten. Als der Hoch Edle Herr von Dürfeldt, Churfürstliche Durchlaucht von Sachsen bey dero Ritterpferden Wohlbestallter Obristet Leutnant, Erb-, Lehen- und Gerichtsherr, auch Collator und der Wohl Ehrenwürdige Herr Michael Martin Wirth, Pfarrer allhier zu Mockritz war, und das ganze Land in Friede und gesegnetem Wohlstand gründete, entstünde im Jahre X ti 1673, den 15. Juli Nachmittags um 1 Uhr in Haus Gleißberg, des Schusters Hänsel allhier durch Verwahrlosung seines Weibes (welche auf rechtliches Erkenntnis mit Landesverweisung ihren wohlverdienten Lohn bekam) unverhofft eine Feuersbrunst, welche wegen damaliger großer Hitze überhand nahm, das durch den sobald am Morgen erhobenen Winde, die Flammen die Pfarrwohnung, Ställe und Scheunen des Ritterguts, und endlich die liebe Kirche ergriff, dergestallt, dass in kurzer Zeit Kirche, Pfarr- und Schulwohnung und alle Umgebäude des Ritterguts, nebst Martin Rossbergs Bauerngut elendiglich in die Asche gelegt, und die Glocken im Herunterfallen entzweiborsten...
Zitat Ende.
Aus den Jahren 1700-1800 sind uns leider nur sehr wenige Aufzeichnungen bekannt. Die Überlieferungen beginnen im Jahre:
1833 am 2. September nachts, nach dem
Erntedankfest, wurde eine Scheune
zerstört, wobei das ganze Dorf wegen
Funkenflugs gefährdet war.
1839 ging das Wohnhaus mit Nebengebäude
des Windmüllers Mende in Flammen auf.
1858 wurde Dreißigs Haus an einem Sonntagvormittag ein Raub der Flammen.
1874 am 12. September nachts ½ 12 Uhr,
vernichtete das Feuer Lehmanns (jetzt
Kunzes Gut) und Hirschfelds Wirtschaft.
1906 im Sommer schlug der Blitz in Gustav
Kühnes Wohnhaus, zündete und legte es
in Asche.
1924 am 24. Juli brannte die alte Postagentur,
Frau Seidels Wohnhaus
abends ½ 8 Uhr bis auf die Grundmauern nieder. Durch diese Feuer
war die Schule arg gefährdet.
1931 weigerte sich in Mockritz ein Mieter,
dem erlassenen Räumungsbefehl Folge
zu leisten. Er trat dem Vollstreckungsbeamten mit einem Knüppel entgegen,
worauf dieser die Gendarmerie alarmierte.
Während dieser Zeit drang der Mieter
gewaltsam in die Hausbesitzerwohnung
ein, übergoß die Schlafzimmereinrichtung mit Petroleum und zündete sie an.
Als der Hausbesitzer versuchte, mit Wasser
zu löschen, wurde er von dem Brandstifter
mit einem harten Gegenstand niedergeschlagen. Die eintreffende Feuerwehr
löschte den Brand, doch waren Betten
und Kleiderschrank samt Inhalt vernichtet.
Die Gendarmerie nahm den gefährlichen
Mieter fest und brachte ihn zum
Amtsgericht.
1943 27. Januar war ein Scheunenbrand bei
Bruno Zschockelt, welcher durch einen
Metallgegenstand, der sich in unge-
löschten Kalk befand, entstanden war.
1957 21. März brannte bei Arno Weichold die
Scheune nieder. Die Löscharbeiten
Wurden erschwert, da sehr viel Schnee
Lag und strenger Frost das Wasser in den
Schläuchen gefrieren ließ.
1964 8. Oktober kam es zum Brand einer
Rohkohlenmiene der BHG Tronitz.
1976 8. Februar 13.30 Uhr brannte die
Scheune von Erich Günther nieder.
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