Dorf-Chronik Seite 49




An der Kiebitzer Straße, Abzweig Jeßnitz befinden sich vier Bergkeller von denen noch drei genutzt werden. Der Vierte, der zuletzt noch von der Brauerei genutzt wurde, füllt sich allmählich mit Schrott und Müll.

Wie E. Haupt berichtet, ist noch ein Fünfter vorhanden, bei dem der Zugang verschüttet ist. Er berichtet weiter, dass es Zeiten gegeben hat, wo sich Fledermäuse in den Kellern aufgehalten haben. Die Keller sind wahrscheinlich Mitte des 18. Jahrhunderts gebaut worden, nachdem man die Straße tiefer gelegt hatte, um die starke Steigung abzubauen. Es ist eine jahrtausend alte Technik, die Kellerräume in Abhänge zu bauen, indem man die Erde ausschachtet, tonnenförmige Gewölbe errichtet und diese mit der vorher abgetragenen Erde wieder abdeckt. Um die Gewölbe etwas zu erhöhen, baute man vorher Grundmauern, auf denen die Tonnengewölbe errichtet wurden. Das waren die sogenannten Segmentbogengewölbe. In diesen Kellern herrschte das ganze Jahr eine gleichmäßige Temperatur von 7 bis 8°C.

Einer der fünf Bergkeller in der Kiebitzer Straße
Einer der fünf Bergkeller in der Kiebitzer Straße

Früher waren die Keller in Mockritz sehr begehrt, da die Bauernwirtschaften in der Nähe des Teiches lagen und das Rittergut aufgrund des eindringenden Wassers keine Keller anlegen konnten. Durch diesen Zerfall der dörflichen Wirtschaftsformen, sind solche Keller heute fast nutzlos geworden. Trotzdem sollte man aber solche Zeugen alter Wirtschaftsformen erhalten.



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