Dorf-Chronik Seite 50




1937 muß das gewesen sein oder schon 1936. Der Festumzug gemeinsam Turnverein und Gesangverein mit dem Motto:

Festumzug
Festumzug

"Grüß Gott! Mit hellem Klang
Heil deutschem Lied, deutschem Sang"

Vorn auf der rechten Seite lief Siegel, Bruno. Er ist unvergessen, weil er stets Initiator für Festumzüge und Theateraufführungen in Gruhlens Gasthof war. Die Theateraufführungen mit Fischer, Franz; Goldbach, Marianne, den Scheidigs usw. waren beliebt, weil sie "so scheen zu Gemiede" gingen. Nach den Theateraufführungen spielte Schurigs Richard auf dem "Zerwanst" zum Tanz. Keiner kann sich vorstellen, wie knapp Geld damals war. Ich kann mich noch daran erinnern, wie es an der Theke an Gruhlens Saal aussah. Vorn an der Theke standen die über 20 Jahre alten, weil die schon mehr Geld verdienten, dahinter die 18- bis 20 Jährigen, die weniger hatten und ganz von weitem die unter 18 Jahre alten, die meist nur zusahen, was die "Großen" tranken und sich wünschten, auch bald dazuzugehören. Aber als es dann soweit war, mußten sie in den Krieg! An etwas Schönes in Mockritz kann ich mich noch erinnern! Die Scheidigs Jungen waren sehr musikalisch! Das Haus steht nicht mehr, aber der Fußweg von Haupts zur Straße hieß das "Trompetergässchen", weil abends die Scheidigs Volkslieder auf der Trompete spielten, die weit übers Dorf zu hören waren. Es klang wunderschön!



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