Dorf-Chronik Seite 37




Mit Beginn des 20. Jahrhunderts, hielt, wie allgemein im Land, auch in Mockritz die Elektrizität, zur Beleuchtung der Haushalte und zur Betreibung von Maschinen und Aggregaten der Handwerker und des Handels, Einzug. Unsere Vorfahren mussten sich bis dahin mit Kerzen, Petroleumlampen und Spirituskochern zum Zubereiten von Speisen begnügen. Geheizt wurde mit Holz und Kohle. Erst nach Abschluss der Elektrifizierung in den Städten, erfolgte die Erweiterung zu den Dörfern. Durch Überlandleitungen wurde der Strom vom damaligen Umspannwerk Gröba auch bis Mockritz zugeführt.

Der Bau des Ortsnetzes brachte die Vorraussetzung, dass jedes Grundstück mit Energie versorgt werden konnte. Das Ortsnetz bestand aus einer Dreileiterfreileitung auf Holzmasten. Vom Regionalversorger EV Gröba wurde nur eine Spannung von 110 Volt bereitgestellt.
Die mit dem Ortsnetz errichtete Transformatorenstation mit dem eingebauten Transformator am rittergut/Löbleinstraße, reichte anfangs aus, die Versorgung der Haushalte, der Landwirtschaft, des Handels und des Handwerks zu sichern. Mit zunehmender Inbetriebnahme von elektrischen Haushaltsgeräten und Elektromotoren im Handwerk und der Landwirtschaft, kam es ideal zu erheblichen Stromschwankungen. Auch nach dem Wechsel des Energieversorgers nach dem Ende des 2.Weltkrieges 1945, trat keine Verbesserung in der Stromversorgung ein.
Ab diesem Zeitpunkt war der VEB Energieversorgung Leipzig, Netzbetrieb Borna, Meisterbereich Hartha verantwortlich.
Erst in den Jahren 1959/61 erfolgte im Rahmen einer Großumstellung auf dem Lande, so auch in Mockritz, die Umstellung von 110 auf 220 Volt. Das hatte zur Folge, dass neue Beton- und Gittermasten gesetzt werden mussten und der Vierleiter aufgebaut wurde. Auch nach der Umstellung der Stromversorgung auf 220 V Spannung, reichte der zur Verfügung stehende eine Transformator nicht aus, die Spannung in allen Haushalten zu garantieren. Die Spannung fiel in den entlegenen Grundstücken bis teilweise auf 180 V ab.

Infolge weiterer Anschlüsse von neu gebauten Eigenheimen, Rekonstruierungen und Modernisierungen von Grundstücken und der damit erhöhten Inanspruchnahme von elektrischer Energie, war eine Veränderung der Energieversorgung unumgänglich. Daraufhin sah sich das seit 1968 verantwortliche Energiekombinat West, EV Leipzig, MB Hartha gezwungen, zwei weitere Trafostationen zu errichten.
So wurde im Jahre 1970/71 eine neue Betonmaststation am Ortseingang von Mockritz am Grundstück Gbur (heute Döbelner Str.) gebaut. 1977/78 wurde eine gleiche Station noch am Sportplatz errichtet. Mit der Aufteilung der Ortsnetze in 3 Stromkreise, trat eine wesentliche Verbesserung der Stromversorgung ein.Trotzdem war es erforderlich, im Jahre 1988/89 die alte verschlissene Station am Rittergut abzureißen und daneben eine neue zu bauen. Damit hat die (heute) Westsächsische Energieversorgungs AG (WESAG) die Vorraussetzung geschaffen, dass alle Haushalte, Handels-, Landwirtschafts-, und Gewerbebetriebe ausreichend mit Strom versorgt werden können.

Speziell nach der politischen Wende im Jahre 1989/90 mit Erreichung der Einheit Deutschlands ist der Stromverbrauch bei allen Abnehmern durch weitere Mechanisierung, Automatisierung und Anschaffung von elektrischen Klein- und Haushaltsgeräten nochmals enorm angestiegen.



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