Bevor die ersten Mähdrescher aus der Sowjetunion eintrafen, richtete man in der Erntezeit in den Landgemeinden Druschplätze ein, wo vor allem die Neubauern mit einem bereitgestellten Druschsatz gemeinsam ihr Getreide dreschen konnten. Um zu verhindern, dass das Stromnetz in den Spitzenbelastungszeiten übermäßig beansprucht wurde, gab man Tages- und Nachtdruschkarten heraus, mit denen man den gesamten Druschverlauf regelte.
Die Maschinenausleihstation Zschackwitz / auf dem Druschplatz
Um die Bauern in der Feldbestellung und in den Erntearbeiten effektiver zu unterstützen, bildete man überall sogenannte MAS (Maschinenausleihstation), z.B. in Zschackwitz.
Anfang der 50er Jahre begann der Zusammenschluss der ersten bäuerlichen Betriebe, die zur Bodenreform kein eigenes Kapital an, Geräten und Maschinen eingebracht hatten. Also, Neubauern, die sich aus ehemaligen Landarbeitern und Flüchtlingen aus den Ostgebieten rekrutierten. Die erste landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft, die in unserer Gemeinde gegründet wurde, war die LPG Typ III „IV. Parteitag“ Mockritz unter dem Vorsitzenden Arno Hempel. Typ III waren Genossenschaften mit gemeinsamem Ackerbau und gemeinsamer Tierhaltung. In den Jahren 1959/60 begann eine Welle des Zusammenschlusses zu Typ I. In diesen Genossenschaften wurde nur gemeinsamer Ackerbau betrieben.
Ein Ablieferungsbescheid aus dem Jahre 1953
Weiterhin bestand in Zschörnewitz eine bäuerliche Arbeitsgemeinschaft unter dem Vorsitz von Willi Huber, der nach dem Zusammenschluss der beiden LPG Typ III zur LPG „Neues Deutschland“ Vorsitzender wurde.
Nach seinem Tod 1978 wurde die Leitung des Betriebes seiner Tochter Ellen Huber übertragen. 1973 bildete mit der LPG „Neues Deutschland“ Mockritz - Gadewitz, der LPG „Freiheit“ Großweitzschen, der LPG „Phillip Müller“ Technitz und dem Volkseigenen Gut Klosterbuch, eine Kooperative Abteilung Pflanzenproduktion, die KAP. Vorsitzender dieser zwischenbetrieblichen Abteilung war Hans Tempel.
Der erste Mähdrescher aus der Sowjetunion
1978 entstand aus dieser Kooperative die selbstständige LPG Pflanzenproduktion, durch welche das Ackerland der oben genannten Betriebe nunmehr bewirtschaftet wurde. Neben der KAP entstand auch gleichzeitig das agrochemische Zentrum in Großweitzschen. Dieser Betrieb war für die chemische Düngung im Betrieb der KAP verantwortlich.
Nach der politischen Wende in der DDR und der folgenden Wiedervereinigung, unterlag kaum ein anderer Wirtschaftsfaktor einem so starken Anpassungsdruck, wie die Landwirtschaft. Die Folge waren neue Produktionsstrukturen, auch in der ehem. Gemeinde Mockritz. Dabei schlossen sich die LPG „Neues Deutschland“ Mockritz, „Freiheit“ Großweitzschen und „Pflanzenproduktion“ Gadewitz, am 1.4.91 zur Mockritzer Agrarland GmbH & Co KG, für die nicht wieder selbstständig in der Landwirtschaft arbeiten wollenden Eigentümer, zusammen.
Ebenfalls mit neuen Strukturen gründeten sich die Betriebe der Wiedereinrichter, wie Hirschfeld und Weichhold in Mockritz, Stiller in Döschütz, Wilhelm in Tronitz, sowie Phillip in Strölla.
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